Die Bay City Rollers (Kurzform: BCR) sind eine schottische Musikgruppe aus Edinburgh. |
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Gründung
Die Brüder Alan und Derek Longmuir gründeten 1965 die Band "Ambassador", nahmen im weiteren Verlauf diverse weitere Bandmitglieder auf und nannten sich seit 1967 dann "Saxons". Ihren ersten Auftritt hatten sie dabei im Cairns Memorial Youth Club von Edinburgh. 1968 erfolgte eine weitere Umbenennung, nunmehr trat man als "Bay City Rollers" auf. Der Name der Band soll durch das wahllose stechen einer Nadel auf einen Globus entstanden sein, welche dabei auf die Stadt Bay City, Michigan / USA, zeigte. Den Durchbruch erlangten sie 1971 mit dem Song "Keep on Dancing". 1972 stieß Eric Faulkner zur Band, 1973 Leslie McKeown und schließlich 1974 dann Stuart Wood, wodurch die Band die Zusammensetzung erreichte, mit der die größten Erfolge verbunden waren. 1972 belegte die Gruppe mit dem Titel Mañana beim Grand Prix RTL International den ersten Platz. Es folgten mehrere Tourneen, die die Gruppe auch in die USA, nach Japan und Deutschland führten. Rollermania In England wurden die Bay City Rollers bezüglich der Sympathien oft mit den damals bekannten The Osmonds verglichen, musikalisch stellte man sie dagegen gerne auch auf eine Stufe mit The Sweet. Kultstatus erreichte die Band vor allem bei den weiblichen Fans, weshalb die Presse damals von der "Rollermania" sprach. Konzerte und Fernsehauftritte waren oftmals durch eine auftretende Massenhysterie unter den Fans gezeichnet. Für erstauntes Unverständnis bei den Eltern der Fans sorgten die vielfach wiederholten Bekenntnisse der Rollers, wie die Bandmitglieder nunmehr genannt wurden, dass sie grundsätzlich keine Unterhosen trügen. Zwischen den vor allem weiblichen Fans der Rollers und The Sweet tobte, angefacht durch Teenie-Magazine wie "Bravo", über etliche Jahre eine Rivalität. Es galt als selbstverständlich, sich nur zu einer der beiden Bands zu bekennen und keinesfalls zu beiden. Erkennungsmerkmale der Rollers-Fans Sowohl die Bandmitglieder als auch die Fans waren durch eine übereinstimmende Mode zu erkennen. Typisch waren parallel geschnittene 4/5tel-Hosen, deren Nähte mit Streifen aus Schottenstoff (Tartan) besetzt waren, sowie Tartan-Schals, die meist als Accessoires am Gürtel oder am Handgelenk befestigt wurden. Auch Polo-Hemden, Jacken, und sogar Kimonos wurden mit Tartan-Streifen verbrämt. Durch die Band kam außerdem eine voluminöse Föhnfrisur namens "Tufty" (engl. tufty: „büschelig“) in Mode. Beim Frisieren eines Tuftys werden der Pony und das Deckhaar so hochgeföhnt, dass das Haar im Ansatz möglichst viel Stand hat, und sich zu den Spitzen hin in einem sanften Bogen nach außen neigt. Eine gute Grundlage für einen Tufty ist ein vollständig durchgestufter Stufenschnitt von ca. 10-15 cm Länge. Den ausgeprägtesten Tufty trug Eric Faulkner, der auch die Idee zu dieser Frisur hatte. Image und Wirklichkeit Nach außen hin erschienen die Rollers, anders als etwa The Sweet, von Skandalen verschont. Dass die wahre Welt der Rollers anders aussah, zeigte sich bei einem Selbstmordversuch von Alan Longmuir, der daraufhin die Band verließ. Auch Eric Faulkner sorgte für Negativ-Schlagzeilen, als er im Haus des Bandmanagers angeblich fast an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben wäre. Streit, Trennungen, und mehrere Formationen Der Kultstatus der Band verblasste, als im Herbst 1978 Sänger Les McKeown die Band verließ und eine Solokarriere begann. Zwar gilt die Band bis heute nicht als aufgelöst, jedoch konnte sie nie wieder an den Erfolg vor 1978 anknüpfen. Im weiteren Verlauf erfolgten zahlreiche Umbenennungen, so etwa 1979 in "The Rollers" als Zeichen eines Neubeginns mit dem neuen, südafrikanischen Sänger Duncan Faure, der in seinem Heimatland große Erfolge mit der Band Rabbitt gefeiert hatte. Im Mai 1982 trat die Band dann wieder in der Formation ihrer größten Erfolge mit Eric Faulkner, Leslie McKeown, Stuart Wood, Derek Longmuir und Alan Longmuir auf, 1983 stießen auch Ian Mitchell und Pat McGlynn, die bereits in den 70er Jahren zeitweilig zur Band gehörten, hinzu, bevor 1984 zunächst Derek und dann 1985 auch Eric wieder das Team verließen. Eric Faulkner gründete im Anschluss daran eine eigene Band mit dem Namen "The New Rollers", so dass zuweilen auch zwei Bay-City-Rollers-Formationen gleichzeitig existierten. Zum Jahr 2000 gab die Band in der Originalbesetzung (abgesehen von Schlagzeuger Derek Longmuir) in ihrer schottischen Heimatstadt Edinburgh ein letztes 20 minütiges Konzert. Im Frühjahr 2000 kam noch eine Live-CD auf den Markt, deren Bänder Gitarrist Eric Faulkner beim Aufräumen der Garage gefunden hatte. Die Tatsache, dass sich die Band direkt im Anschluss an das Millennium-Konzert in alle Himmelsrichtungen verstreute und die Live-CD nur knapp 500 Mal verkauft wurde (bevor die Lizenzen an andere Plattenlabels verteilt wurden) und Eric Faulkner von der Bildfläche verschwand, ließ alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Wiedervereinigung versiegen. Sänger Les McKeown brachte 2003 seine Memoiren in Buchform auf den Markt. In diesem Buch lässt er nichts aus, um über seine ehemaligen Bandkollegen herzuziehen. Bis heute gibt es immer wieder einzelne Konzerte und kleinere Tourneen in unterschiedlicher Besetzung, wobei jedoch die erfolgreiche Besatzung Faulkner, McKeown, Wood, Derek und Alan Longmuir in ihrer Gesamtheit als zerstritten gilt und immer wieder zumindest ein Musiker nicht bei den Auftritten anwesend ist. |
The Bay City Rollers | |
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Gründung | 1968 |
Genre | Rock, Pop |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang | Les McKeown |
Bass | Stuart „Woody“ Wood |
Leadgitarre | Eric Faulkner |
Schlagzeug | Derek Longmuir |
Zeitweilige Bandmitglieder | |
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