David Bowie - Blue Jean
01.10.2008 19:08 (8835 x gelesen)



David Bowie (* 8. Januar 1947 in London, bürgerlich David Robert Heyward-Jones) ist ein britischer Musiker, Sänger, Produzent, Schauspieler und Maler. Bowie gilt als einer der einflussreichsten Popkünstler der jüngeren Musikgeschichte.

Frühe Jahre

David Bowie wurde 1947 als unehelicher Sohn von Haywood Stenton Jones und Margaret Mary Burnswuchs geboren und wuchs im Londoner Stadtteil Brixton auf. Seine Eltern heirateten acht Monate nach seiner Geburt. Als Bowie sechs Jahre alt war, zog seine Familie in den Mittelklasse-Vorort Bromley.

In seiner Jugend wurde Bowie vor allem durch seinen Bruder Terry kulturell geprägt, der ihn mit Rock ’n’ Roll, den US-amerikanischen Beat-Poeten und Jazz bekannt machte. Terry nahm den 13-Jährigen mit zu Konzerten im Londoner Unterhaltungsviertel Soho. 1964 nahm er seine erste Single Liza Jane auf, die jedoch keinen Erfolg hatte. Über die 1960er Jahre sammelte er Erfahrungen als Sänger und Musiker in verschiedenen Bands wie den Manish Boys oder den Lower Third, denen allen kein Erfolg beschieden war. 1967 arbeitete er mit dem britischen Pantomimen Lindsay Kemp zusammen, dessen Einfluss sich in den folgenden Jahren in Bowies Bühnenshows zeigen sollte. Der damals noch eher schüchtern wirkende Musiker begann durch diese Erfahrungen sehr vielseitige Ausdrucksweisen zu entwickeln, welche im Verlauf seiner weiteren Karriere in verschiedenen Images und Outfits kulminierte, z. B. in den Figuren Major Tom, dem Außerirdischen Ziggy Stardust, Aladdin Sane, dem Thin White Duke (Album Station to Station) oder Nathan Adler (Album 1. Outside).

Sein 1967 erschienenes Debütalbum David Bowie enthielt teilweise Songs, die von Musicals inspiriert waren, sowie Folksongs und Balladen. Das Album wurde unter dem Titel David Bowie wiederveröffentlicht und enthält unter anderem die Titel Please Mr. Gravedigger und The Laughing Gnome. Es war kommerziell nicht erfolgreich, so dass David Bowie, wie er sich bald darauf nannte, sein Konzept änderte. Starthilfe bekam er von seinem späteren Produzenten Tony Visconti, den er Ende 1967 kennen lernte, welcher auch für seinen Freund Mark Feld alias Marc Bolan arbeitete.

Anfang 1969 wurde ein halbstündiger Promotion-Film mit dem Titel Love You Till Tuesday gedreht. Dabei wurden einige Lieder des ersten Albums und einige neue Kompositionen in Szene gesetzt. Eine dieser Neukompositionen, die als letztes ins Set aufgenommen wurde, war die Weltraumballade Space Oddity. Bowie wurde dazu vom Stanley-Kubrick-Film 2001: Odyssee im Weltraum inspiriert und beschreibt darin den Start der Rakete des fiktiven Astronauten Major Tom, dessen Gefühle alleine im Weltall und die Kommunikation mit der Bodenstation, die am Ende des Liedes plötzlich abbricht. 10 Jahre später im Lied Ashes To Ashes entlarvt Bowie Major Tom als Junkie, was den Weltraum-Trip und die Gefühle in Major Tom als Drogentrip und Halluzinationen eines Drogensüchtigen erscheinen lässt.

Im November 1969 erschien das zweite Album – in den USA mit dem Titel Man of Words, Man of Music und in England verwirrender Weise als David Bowie (auch Titel des ersten Albums). (1972 wurde es von RCA Records unter dem Titel Space Oddity und neuem Cover wiederveröffentlicht.) Das Album enthält eine Neuaufnahme von Space Oddity, die auch als Single veröffentlicht wird und Bowies erster echter kommerzieller Erfolg wird. Es erreichte in Großbritannien Platz sechs der Verkaufscharts und hielt sich vier Wochen in den Top-Ten (bei einer erneuten Veröffentlichung erreichte der Titel 1975 sogar den ersten Platz). Das von Gus Dudgeon produzierte Lied fiel mit seinem Novelty Song-Charakter aus dem Gesamtalbum heraus. Dies war insgesamt von Folk-Musik und Bowies Stimme und seiner 12-saitigen Gitarre bestimmte und bis auf den Titelsong von Visconti produziert. Es wurde bis auf die Single kein kommerzieller Erfolg.

Anfang 1970 nahm Bowie zusammen mit Marc Bolan zwei neue Songs auf: The Prettiest Star (erschien auch als Single) und London By Ta Ta. Im Mai erschien eine Neuaufnahme von Memory of a Free Festival (ursprünglich auf dem zweiten Album erschienen) als Single. Obwohl diese Single ebenfalls erfolglos blieb, ist sie historisch interessant, da hier zum ersten Mal der Gitarrist Mick Ronson auf einer Studioaufnahme zu hören ist. Bis 1973 blieb er Bowies musikalischer Begleiter. Bowie, Ronson, Visconti (am Bass) und John Cambridge (am Schlagzeug) traten ab Anfang 1970 kurzzeitig unter dem Bandnamen „The Hype“ auf. Mit dieser Band probierte Bowie ein neues Bühnenkonzept, indem sie mit Kostümen arbeiteten und Mittel des Theaters einbauten. So verkleidete sich Bowie als „Rainbow Man“, Visconti als „Hype Man“, Ronson als „Gangsterman“ und Cambridge als „Pirate Man“.

1971 erschien eine weitere erfolglose Single (Holy Holy) und Bowies drittes Album mit dem Titel The Man Who Sold The World, welches wiederum von Visconti produziert wurde. Musikalisch lehnte es sich an das an, was man damals unter Hard Rock verstand und war stark durch Ronsons Gitarrenspiel geprägt. In den Texten bezog sich Bowie auf Science Fiction, Buddhismus und Mystik. Auf dem Cover zeigte sich Bowie in einem Kleid, wodurch er bewusst ein androgynes Image etablierte, das für seine Auftritte in den frühen 1970er Jahren prägend wurde. 1972 wurde The Man Who Sold The World von RCA mit neuem (weniger kontroversem) Cover wiederveröffentlicht. Insgesamt war das Album jedoch kommerziell wenig erfolgreich. Der Titelsong wurde in den späteren Jahren mehrmals gecovert, so von Lulu und Nirvana.

Durchbruch

Ende 1971 folgte mit Hunky Dory ein Album, das sein erster Klassiker wurde. Pianist ist hier Rick Wakeman, der später mit Yes Furore machte. Es war Bowies Debütalbum für die Plattenfirma RCA Records, an die ihn sein neuer Manager Tony DeFries vermittelt hatte. Es enthält unter anderem einen der bis heute bekanntesten Bowie-Songs, Changes, und die Ballade Life on Mars?, nach der 2006 eine Fernsehserie benannt wurde[1]. Auch Bowies Beschäftigung mit der aktuellen Musik- und Kunstszene der USA schlug sich auf diesem Album in Referenzen an Bob Dylan, The Velvet Underground und Andy Warhol nieder. Nach eigener Aussage erhielt Bowie für dieses Album zum ersten mal breitere künstlerische Anerkennung, mit den nächsten Alben wurde er jedenfalls zu der Ikone des Glam Rock.

1972 gelang Bowie der kommerzielle Durchbruch: Mit dem Album The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars und der anschließenden Welttournee, die bis in das Jahr 1973 dauerte, wurde er weltweit bekannt. Ein Grund dafür war die „Erfindung“ seines Aufsehen erregenden Alter Egos Ziggy Stardust, dessen Aufstieg und Fall in einer dem Untergang geweihten Welt erzählt wird. Ein weiterer Grund war seine theatralische Bühnenshow mit ihren provozierenden homoerotischen Momenten.
Diese damals skandalöse Spiel mit der Homosexualität feuerte Bowie zusätzlich an, indem er sich in einem aufsehenerregenden Interview als „schwul“ outete, obwohl er nicht nur seit zwei Jahren mit Angela verheiratet war, sondern auch der gemeinsame Sohn Duncan Zowie Hayword Jones, den Bowie später alleine erzieht, bald ein Jahr alt wurde.

Ende 1972 konnte Bowie mit The Jean Genie endlich seine ersten Nummer-Eins-Hit in seinem Heimatland verzeichnen. Bei seinem Album Aladdin Sane arbeite erstmals der Pianist Mike Garson mit, der sich z.B. im Titelsong austoben darf und der Bowie bis heute begleitet. Für das Album trafen in England über 100.000 Vorbestellungen ein, eine Zahl die bis dahin nur die Beatles erreicht hatten.
Was Presse und Fans dann gleichermaßen schockierte, war, dass Bowie am 3. Juli 1973 in London Ziggy Stardust im letzten Konzert seiner Welttournee sterben ließ, bevor er letztmalig mit seiner Band, den Spiders from Mars, Rock'n'Roll Suicide intonierte.

In dieser Zeit wirkte Bowie auch als Produzent und Förderer anderer Musiker, so produzierte er unter anderem Lou Reeds zweites Soloalbum (Transformer, 1972, bekanntestes Lied Walk On The Wild Side), schrieb für die Band Mott the Hoople einen kommerziell erfolgreichen Song (All The Young Dudes, 1972) und produzierte deren gleichnamiges Album wie auch ein Iggy-Pop-/The-Stooges-Album (Raw Power, 1973).

1973 nahm Bowie zudem das Album Pin Ups auf, das nur Coverversionen aus den 60ern enthält.

Das düstere Konzeptalbum Diamond Dogs (1974), das in weiten Teilen auf George Orwells Dystopie 1984 basierte, nahm Bowie ohne seine bisherige Begleitband „The Spiders from Mars“ und seinen langjährigen Wegbegleiter, den Lead-Gitarristen Mick Ronson, auf. Vieles klingt experimentell, nur noch wenige Songs haben Hitcharakter, wie z.B. Rebel Rebel. Bowie zerstritt sich während der US-Tournee mit seinem Manager Defries und blieb auf einem Schuldenberg sitzen.

Beeinflusst durch seinen Umzug nach New York entstand 1975 das Album Young Americans, ein musikalischer Neuanfang, in dem sich Bowie mit der Musik befasste, die ihn als jungen Mann prägte, nämlich Rhythm and Blues und Soul, er selbst nannte seine Musik ironisch „Plasticsoul“. Bowies Auftritte wurden zu dieser Zeit im Maßanzug im Stile Frank Sinatras abgehalten, ein weiterer Imagewechsel des Künstlers. Auf dem Album enthalten ist Bowies erster Nummer-Eins-Hit in den USA, Fame. Dieser Song, den Bowie zusammen mit John Lennon in einer Session in den „Electric Lady Studios“ in New York aufnahm, war ursprünglich gar nicht zur Veröffentlichung vorgesehen.

Nach dem Album übernahm David Bowie die Hauptrolle in dem Science-Fiction-Film The Man Who Fell To Earth von Nicolas Roeg. Danach wurde in Los Angeles das Album Station To Station produziert, welches Anfang 1976 erschien. Als hätte Bowie den New Wave vorausgeahnt, führte er, inspiriert durch deutsche Bands wie Kraftwerk, die großstädtische industrielle Kälte in seine Musik ein.

David Bowie, der nach dem Erfolg des Ziggy-Stardust-Albums zunehmend an Depressionen litt, geriet in jenen Jahren zunehmend mit Kokain in Kontakt, das in dieser Zeit besonders in den USA eine unter Künstlern beliebte Modedroge war. Er gibt an, dieses in Kombination mit Amphetaminen eingenommen zu haben. Der Konsum wirkte sich auf seine Musik, aber auch auf seine Gesundheit und seine Psyche aus. Nach der „White-Light Tour“ 1976 zog der Musiker aus Los Angeles zurück nach Europa – einerseits wollte er die USA aus Steuergründen verlassen, andererseits von seinem starken Kokainkonsum loskommen. Er ging zunächst in die Schweiz und dann nach den Aufnahmen für das Album Low in Frankreich nach Berlin.

Die Berlin-Phase

1976–78 wohnte Bowie in West-Berlin (Schöneberg) in einer 10-Zimmer-Altbauwohnung, in der zeitweilig auch sein Freund Iggy Pop logierte. Er kam nach Berlin, weil zu dieser Zeit Romy Haag, seine damalige Lebensgefährtin, dort lebte. In späteren Interviews (u. a. bei einer Reportage des deutsch-französischen Fernsehsender Arte) bezeichnete er West-Berlin aber auch als damalige „Welthauptstadt des Heroins“.

In den Berliner Hansa-Studios wurde das mit Brian Eno und Tony Visconti eingespielte Album Low abgemixt, das den ersten Teil der so genannten Berlin-Trilogie darstellt. Bowie war damals von deutschen Bands wie Kraftwerk, Cluster, Can oder NEU!, aber auch von Steve Reich beeinflusst. Von Anfang an waren die Alben als Experiment geplant, bei denen es nicht um Verkaufszahlen gehen sollte. Diese waren anfänglich auch gering, jedoch entwickelten sich Low und die Nachfolgealben später zu Klassikern. Noch heute werden diese Arbeiten als Wegbereiter vieler Musikgenres und Bands genannt. Wenige Monate nach Low entstand in Berlin das Album Heroes, dessen Titelstück, eines der bekanntesten Lieder Bowies, zweisprachig in französisch/englisch und deutsch/englisch aufgenommen wurde. Der Text des Liedes ist ein historisches Kleinod: Zwei Liebende finden sich im Ost-West-Konflikt an der Berliner Mauer wieder.

Mit Iggy Pop, der ebenfalls mit Bowie nach Berlin kam und im selben Haus eine Nachbarwohnung bezog (und wie Bowie auch auf Drogenentzug war), nahm Bowie die Alben The Idiot und Lust For Life auf, deren Musik größtenteils von ihm geschrieben wurde, und er ging als Keyboarder mit Iggy auf Tournee. In den Jahren in Berlin drehte er außerdem den Film Just a Gigolo, ein eher unbekanntes Werk der Filmgeschichte, jedoch der letzte Film der Marlene Dietrich.

1978 ging Bowie wieder auf Tour und nahm unter anderem das Kindermärchen „Peter und der Wolf“ mit dem Philadelphia Orchestra auf. Im selben Jahr wurde das Live-Album Stage veröffentlicht, und Bowie zog in die Schweiz.

Bowie und Eno nahmen 1979 ihr drittes sogenanntes Berliner Album Lodger im Mountain Studio in Montreux, nahe Bowies damaliger Villa, auf. Es wurde in New York gemixt.

Das neue Jahrzehnt begann für David Bowie, nach der Scheidung von Angela und dem alleinigen Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn, mit seinem Broadway-Debüt in dem Stück „The Elephant Man“, in welchem er als Schauspieler von Kritikern gelobt wurde. 1980 feierte Bowie Erfolge mit dem Album Scary Monsters (Hit-Singles: Ashes To Ashes und Fashion), dem bis 2002 letzten von Tony Visconti produzierten Album. Bei vielen Kritikern wird dieses Album als das letzte betrachtet, mit dem er einen nennenswerten kulturellen Einfluss auf die Popmusikszene hatte.

1981 war er in einem Cameo-Auftritt in dem Film Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo bei einem Konzert in der Deutschlandhalle zu sehen. Der Soundtrack besteht ausschließlich aus Liedern von David Bowie (Titelsong: Heroes).

Mit Queen nahm Bowie 1981 den Song Under Pressure auf. Der Song entstand in einer sechsstündigen Session und wurde Nr. 1 in Großbritannien. 1982 spielte Bowie in dem Film Begierde (neben Catherine Deneuve und Susan Sarandon) von Tony Scott mit und es erschien das zweite Best-of-Album ChangesTwoBowie.

Erfolge in den Charts der 80er

1983 veröffentlichte er sein erstes Album für sein neues Label EMI, Let's Dance. Es wurde von Nile Rodgers produziert. Es war massentauglich angelegt und gemeinsam mit der darauffolgenden Serious Moonlight-Tour mit Abstand der größte kommerzielle Erfolg, den Bowie je hatte.

Die Single Let's dance schaffte es in den USA auf Platz 1 und hielt sich dort neben so erfolgreichen Singles wie Michael Jacksons Billie Jean. Auch weitere Songs des Albums, wie z. B. China Girl, konnten sich oben in den Charts platzieren. Die Tour führte Bowie und seine Mitarbeiter von Mai 1983 bis Dezember einmal um die ganze Welt. David Bowie stand jetzt nicht mehr für außergewöhnliche Musik mit experimentellen Eigenheiten, sondern auch für publikumsfreundlichen Pop.

Nach Let's Dance folgte jedoch eine innere Schaffenskrise nach dem Abebben des ersten Massenerfolgs. Die folgenden Alben Tonight (1984) und Never Let Me Down (1987) wurden von den Kritikern zerrissen und gelten bis heute als seine schlechtesten. Trotz späterer abfälliger Bemerkungen Bowies über seine eigene Schaffensperiode zwischen 1984 und 1987 fallen in diese Zeit relativ erfolgreiche Titel wie This Is Not America (mit Pat Metheny), die Single Absolute Beginners, die Filmmusik zu Labyrinth (in dem er eine Hauptrolle spielte) und der epische Titelsong zu When The Wind Blows.

Neufindung

Nach dem kommerziellen und künstlerischen Misserfolg des Albums Never Let Me Down von 1987 tauchte Bowie zwei Jahre später mit dem Tin-Machine-Projekt wieder auf. Tin Machine war die Band um Reeves Gabrels und die Brüder Hunt und Tony Sales, mit denen Bowie 1977 die Iggy-Pop-Platte Lust For Life als Produzent und Co-Autor eingespielt hatte. Bowie bestand darauf, nur „ein Bandmitglied unter vielen“ zu sein, und lehnte jede Sonderrolle ab. 1991 folgte Tin Machine II und eine mäßig erfolgreiche Single, You Belong In Rock 'n' Roll.

Dieses Projekt fand 1993 mit dem Solo-Album Black Tie, White Noise (wiederum von Nile Rodgers produziert) ein Ende. Künstlerisch insgesamt wenig innovativ und kommerziell aufgrund von Vertriebsproblemen vor allem in den USA gescheitert, markierte es seiner Meinung nach die Überwindung der Schaffenskrise in den 80er Jahren. Die 1992 erfolgte Heirat mit Iman, einem Fotomodell und der Schauspielerin aus Somalia, prägte die musikalische Stimmung des Werkes.

Ein künstlerisch überzeugenderes Lebenszeichen war demgegenüber sein Album zur Verfilmung von Hanif Kureishis The Buddha of Suburbia, irreführend als Soundtrack bezeichnet und vertrieben.

Das im September 1995 erschienene, wiederum mit Brian Eno produzierte, sehr vielschichtige und experimentierfreudige Album 1. Outside war, trotz einiger positiver (und vieler irritierter) Kritiken, kommerziell ebenfalls nicht erfolgreich, was angesichts der ersten und vollkommen radiountauglichen Singleauskopplung „The Heart's Filthy Lesson“ offenbar auch nicht Bowies Intention entsprach. Bei der anschließenden, mit 100 Konzerten weltumspannenden, Outside-Tour standen Bowie mit Placebo in Europa und Nine Inch Nails in den USA bekannte Bands als Vorprogramm zur Verfügung.

Darauf folgte mit Earthling von 1997 eine Arbeit, die einerseits den Schaffensdrang Bowies erneut bestätigte und starke Einflüsse des Drum ’n’ Bass aufweist. Künstlerisch wie kommerziell vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erzeugte das Nachfolgealbum Hours (1999), in dem sich Bowie wieder einfacheren Songstrukturen zuwandte.

2002 brachte mit Heathen die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Tony Visconti. Künstlerisch wie kommerziell (vor allem auch in Deutschland) fügte sich das Album für einen Teil der Fans an klassische Bowie-Werke und wurde zum Teil auch von Kritikern und Fans als Comeback angesehen.

2003 erschien, wiederum von Tony Visconti produziert, das Album Reality mit den Singleauskopplungen New Killer Star und Never Get Old.

Im Vorfeld seiner Veröffentlichung, am 8. September 2003, schrieb Bowie Musik- und Technologie-Geschichte: An diesem Tag wurde sein neues Studioalbum in Kinos auf der ganzen Welt live und interaktiv präsentiert. Eine eigens für diesen Anlass produzierte Live-Show wurde per Satellit in die Lichtspielhäuser gesendet. Die Show wurde in alle teilnehmenden europäischen Kinos gleichzeitig übertragen und – bedingt durch den Zeitunterschied – einen Tag später in Asien, Japan und Australien, sowie Nordamerika, Kanada und Südamerika. Die Show wurde im digitalen Breitbildformat gefilmt, der Ton im DTS-5.1-Surround-Sound aufgezeichnet und den Kinos komplett digital übermittelt. Damit stellte das Verfahren den bis dato umfassendsten und innovativsten Einsatz von Digitaltechnik in Kinos dar.

Mit der „A Reality Tour“ ging Bowie auf eine der längsten Welttourneen seiner Karriere, die er kurz vor ihrem Ende wegen eines Herzinfarkts im Sommer 2004 in Deutschland auf dem Hurricane-Festival abbrechen musste. Nach seiner Genesung trat Bowie neben Gastauftritten bei Konzerten von Arcade Fire und David Gilmour zuletzt im Mai 2007 als Kurator des Highline-Musikfestivals in New York in Erscheinung.

weitere Videos von David Bowie findest du auf You Tube.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel David Bowie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Der Artikel kann hier bearbeitet werden.


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