Sir James Paul McCartney (* 18. Juni 1942 in Liverpool) ist ein englischer Musiker. Bekannt wurde er als Komponist, Sänger und Bassist der Beatles. |
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Anfänge als Solokünstler McCartneys erstes Solo-Album trug den schlichten Titel McCartney, das er parallel zu den letzten Arbeiten mit den Beatles aufgenommen hatte. Das von McCartney vollkommen alleine eingespielte Album erntete schlechte Kritiken, war aber kommerziell dennoch erfolgreich. Der Titel Maybe I’m Amazed wurde von zahlreichen anderen Künstlern aufgenommen und gehört bis heute fast ununterbrochen zu Paul McCartneys Live-Repertoire. Ebenfalls zum Klassiker avancierte Every Night. Während Lennon sich zur Zeit der Trennung als der nun selbstgenügsamste Beatle herausstellte, den vor allem seine Musik und seine Frau Yoko Ono interessierten, war McCartney zeitlebens auf die Anerkennung seiner drei Bandkollegen und des Publikums angewiesen. Mit der Trennung der Beatles war es nun McCartney, der in eine schwere Depression verfiel; er zog sich mit seiner neuen dreiköpfigen Familie monatelang auf einen Bauernhof in Schottland zurück, wo er vorübergehend zum Alkoholiker wurde und zunehmend verwahrloste, bis seine Frau Linda ihn dazu ermunterte, gemeinsam neue Musik aufzunehmen. Im folgenden Jahr erschienen die erste Single Another Day/Oh Woman Oh Why und das Album Ram. Auch dieses kam in der Kritik schlecht weg, verkaufte sich aber gut. Während die englische (The Back Seat of My Car) und die deutsche (Eat at Home) Single-Auskopplung für Beatlesverhältnisse bescheidene Platzierungen erreichten, wurde Uncle Albert/Admiral Halsey Nummer 1 in den Billboard Charts der USA. Gründung der Wings Mit dem US-amerikanischen Schlagzeuger Denny Seiwell und dem Gitarristen Denny Laine gründete McCartney die Gruppe Wings, in der Ehefrau Linda Keyboards spielte. Das erste Album Wild Life schaffte es jedoch nur auf Platz 10 in den USA und wurde - wie seine Vorgänger - von der Kritik zerpflückt. 1972 brachte die Gruppe, inzwischen durch den irischen Gitarristen Henry McCullough verstärkt, drei Singles heraus. In Give Ireland Back to the Irish setzte McCartney sich mit dem Bloody Sunday in Derry auseinander, ähnlich wie es John Lennon wenig später in seinen Liedern Sunday Bloody Sunday und The Luck of the Irish tat. Give Ireland Back to the Irish landete auf dem Index der BBC und wurde somit in deren Radioprogrammen nicht gespielt. Gleiches widerfuhr der Rock-Single Hi Hi Hi, in deren Text die Musik-Direktoren der BBC Aufforderungen zum Drogenkonsum und zu unerwünschten sexuellen Handlungen herauszuhören glaubten. Erfolgreicher war deren B-Seite C-Moon, ein Lied im Reggae-Stil. Zwischenzeitlich war noch das Kinderlied Mary Had a Little Lamb erschienen. Darüber hinaus ging die Gruppe auf Tournee, zunächst in verschiedenen britischen Universitätsstädten, ohne dass Paul McCartney auf den Plakaten besonders angekündigt wurde. Während Lennon, Harrison und Starr inzwischen große Erfolge als Solo-Künstler feiern konnten, hatte McCartney trotz teilweise guter Verkaufszahlen den Durchbruch Mitte der 1970er Jahre noch nicht wirklich geschafft; auch weigerte er sich aufgrund der für ihn traumatischen Trennung, auf der Bühne eine größere Zahl von Stücken der Beatles zu spielen. Erst auf den großen Tourneen Ende der achtziger Jahre spielte er wieder mehr Stücke aus der Beatles-Phase. Viele davon wurden damit zum ersten Mal von einem der Beatles live aufgeführt, da sie seit 1966 keine Konzerte mehr gegeben hatten (abgesehen vom Auftritt auf dem Dach ihres Büros in London für den Film „Let It Be“). Mit dem nächsten Album Red Rose Speedway, das am 4. Mai 1973 veröffentlicht wurde, schien sich dieser Trend fortzusetzen, obwohl die Auskopplung My Love mit McCulloughs bemerkenswertem Gitarrenspiel vier Wochen Nummer 1 in den USA war. Doch noch im gleichen Jahr gelangen Paul McCartney und den Wings seine bisher größten Erfolge: Die Oscar-nominierte Single Live and Let Die aus dem gleichnamigen James-Bond-Film mit Roger Moore und das Album Band on the Run, von dem der Titelsong und der Titel Jet als Singles erfolgreich waren. Zweite Hälfte der siebziger Jahre Kurz vor den Aufnahmen zu Band on the Run, die in Lagos stattfanden, hatten Seiwell und McCullough die Band verlassen. In der folgenden Zeit ließ McCartney es ruhig angehen und veröffentlichte nur die Single Junior’s Farm (1974). Die Band wurde derweil mit dem Gitarristen Jimmy McCulloch und dem Schlagzeuger Joe English verstärkt. Die Alben Venus and Mars (mit der Nummer-1-Single Listen to What the Man Said) und Wings at the Speed of Sound (mit den Hits Silly Love Songs und Let ’em In) markierten gemeinsam mit der Welttournee, aus der das erfolgreiche Live-Album Wings over America hervorging, den Höhepunkt der Wings. 1977 verließen McCulloch und English die Band. Die McCartneys und Denny Laine nahmen jedoch ein neues Album und eine weitere Single auf, die noch im selben Jahr erschien. Diese wurde McCartneys größter Erfolg in Europa und löste sogar die Beatles-Singles von den Spitzen der Listen über die „ewigen“ Bestseller ab: Mull of Kintyre. Nur in den USA floppte die Platte. 1978 erschien das Album London Town mit der Nummer-1-Single With a Little Luck. Mit neuer Besetzung (Steve Holly: Schlagzeug, Laurence Juber: Gitarre) ging man auch wieder auf Tournee. 1978 erschienen noch Wings Greatest Hits. 1979 veröffentlichten die Wings die erfolgreichen Singles Goodnight Tonight und kurz vor Weihnachten Wonderful Christmas Time. Das Album Back to the Egg wurde trotz zahlreicher prominenter Gastmusiker den hohen Erwartungen hingegen nicht gerecht. Auflösung der Wings: Solokünstler Als McCartney 1980 vor Beginn einer Tournee in Japan wegen Haschischbesitzes verhaftet wurde, brach er die Tournee ab und löste die Wings auf. Die Single Coming Up wurde sein erster neuer Solo-Erfolg, obwohl die noch mit den Wings eingespielte Live-Version auf der B-Seite populärer war als die Studio-Version. Das dazugehörige allein eingespielte Album McCartney II verblüffte Fans wie Kritiker gleichermaßen, da McCartney einmal mehr neue musikalische Wege beschritt. 1982 gelang McCartney im Duett mit Stevie Wonder der Welthit Ebony and Ivory. Auch das Album Tug of War war kommerziell sehr erfolgreich. McCartneys Trauer über John Lennons Ermordung im Jahr 1980 drückte er in dem Lied Here Today aus. Auch Ringo Starr wirkte bei mehreren Stücken mit. Get It ist ein Duett mit Carl Perkins. 1983 erschien Pipes of Peace mit Material, das teilweise schon für Tug of War aufgenommen worden war. Die Single Say Say Say mit Michael Jackson wurde wieder ein Welthit. Bereits im Vorjahr hatte Paul bei Jacksons Hit The Girl Is Mine mitgewirkt. Die zweite Single Pipes of Peace wurde Nummer 1 in Großbritannien. Im Video-Clip griff McCartney die weihnachtliche Verbrüderung deutscher und englischer Soldaten im Ersten Weltkrieg auf. |
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