Status Quo ist eine britische Band, die in den Jahren 1962/1965 gegründet wurde und zu den erfolgreichsten und langlebigsten Rockgruppen zählt. |
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Gründerjahre (1962–1966) Status Quo ging aus einer Londoner Schülertruppe um Francis Rossi und Alan Lancaster hervor, die zu Beginn des Jahres 1962 als The Spectres gegründet wurde. In den ersten Monaten mussten häufige Besetzungswechsel hingenommen werden. Dieses Jahr wurde in verschiedenen Quellen und auch von der Band selbst lange Zeit als das Gründungsjahr genannt. Schließlich feierte man offiziell 1982 mit dem Album 1+9+8+2 (die Quersumme ergibt 20) den zwanzigsten Geburtstag. Bis 1964 bildete sich eine feste Besetzung heraus, zu der neben Rossi und Lancaster auch der Schlagzeuger John Coghlan und etwas später der Keyboarder Roy Lynes zählten. Manager der Band war Pat Barlow, ein Londoner Gas-Installateur. Dieser stellte ihr auch einen Proberaum zur Verfügung. 1965 trafen sich die Band und Rick Parfitt in Butlins Minehead, einem Ferienclub, in dem die Spectres und die Highlights auftraten. Parfitt war damals mit den Zwillingsschwestern Jean und Gloria Harrison auf Tournee. Das Trio hieß The Highlights und trat mit einem Mix aus Musik und Kabarett auf. Die Band und Parfitt freundeten sich an und blieben nach Ende des Engagements in Kontakt. Dies war der eigentliche Anfang von Status Quo. The Spectres nahmen jede Gelegenheit wahr, um aufzutreten – ob in kleineren Clubs, als Vorgruppe von bekannten Gruppen wie z. B. den Hollies oder bei einem der vielen Pop- und Beatabende. Ansonsten gingen die Bandmitglieder Teilzeit-Jobs nach (Rossi beispielsweise mähte Rasen). Unzufrieden mit der Situation arbeiteten The Spectres weiter an ihrem großem Ziel: einem Plattenvertrag. Im Juli 1966 schließlich ermöglichten die Kontakte von Barlow einen Teilerfolg: The Spectres erhielten einen Plattenvertrag für fünf Jahre bei „Piccadilly Records“ (einem Tochterlabel von Pye Records). 1966 wurden zwei erfolglose Singles veröffentlicht, I (Who Have Nothing) und Hurdy Gurdy Man (die als einzige davon in Deutschland erschien). Auch die dritte Single (We Ain't Got) Nothing Yet im Februar 1967 floppte. Nach diesen Tiefschlägen stand die Gruppe an einem Scheidepunkt. Manager Pat Barlow beschloss, es unter einem neuen Namen zu versuchen. Die Band entschied, sich in „Traffic“ umzubenennen. Da zu dieser Zeit Steve Winwood eine Formation gleichen Namens gründete, wurde der Bandname kurze Zeit später in „Traffic Jam“ geändert. Unter diesem Namen wurde im Juni 1967 eine weitere Single Almost But Not Quite There veröffentlicht, die zwar nicht in den Hitparaden, aber doch bei der BBC für Aufmerksamkeit sorgte. Aufgrund des möglicherweise anstößigen Textes (er enthielt sexuelle Wünsche einer Frau) verbannte der Sender die Single aus dem Radio. Erste Erfolge als „The Status Quo“ (1967–1971) Rick Parfitt, der 1967 nach dem Ende seines Engagements mit „The Highlights“ nach London zurückgekehrt war, blieb in ständigem Kontakt zur Band, vor allem über seinen engen Freund Francis Rossi. Er arbeitete zeitweise als Angestellter, ohne genau zu wissen, was er nun mit seinem Leben machen sollte. Da der erhoffte Erfolg trotz Plattenvertrag ausblieb, schlug Pat Barlow der Band vor, einen zweiten Gitarristen in die Band aufzunehmen. Die Wahl fiel auf Rick Parfitt, der das Angebot sofort annahm. Nach der Verbannung der neuen Single durch die BBC und auch wegen der Reibereien mit Steve Winwood wurden Überlegungen angestellt, den Bandnamen abermals zu ändern. Nachdem „The Muhammed Alis“ in die engere Auswahl gezogen wurde, brachte Barlow den Namen „Quo Vadis“ ein, den er im Innenteil eines Schuhs zufällig entdeckt hatte. Die Band gab sich schließlich den Namen „The Status Quo“, der kurz darauf via Presseerklärung publik gemacht wurde. Die nächste Single im November 1967 fiel unter der Entscheidung: „Jetzt oder nie“. Francis Rossi war von Jimi Hendrix' Hey Joe sehr inspiriert und das neue Werk sollte etwas in dieser Richtung sein. So wurde der Song Gentlemen Joe's Sidewalk Cafe (das Original stammt aus der Feder von Kenny Young) im Studio aufgenommen. Die B-Seite dieser Single war der von Rossi geschriebene Titel Pictures Of Matchstick Men, eine pseudo-psychedelische Nummer aus der beginnenden Flowerpower-Pop-Ära. Schon bald stellte sich heraus, dass dieses Lied sich viel besser als die A-Seite darstellte und zudem auch glänzend in den Psychedelic-Musiktrend passte. Es stieg in den Top-Ten in England auf Platz 7 und verschaffte der Gruppe den bis heute einzigen Hit in den USA. Die folgenden Titel erreichten nicht annähernd diesen Erfolg. Auch in Deutschland war es der erste Titel, der „The Status Quo“ erfolgreich bekannt machte und in der Hitparade auf Platz 7 kletterte. Als Co-Manager und vor allem Geldgeber fungierte seit Mitte/Ende 1967 Joe Bunce, ein Tapeziermeister und Freund von Pat Barlow. Das Jahr 1968 brachte für Status Quo einige kleinere Erfolge: Eine weitere in den Hitparade platzierte Single (Ice In The Sun), Konzerte und Auftritte bei verschiedenen Fernsehsendern – darunter auch im „Beat-Club“ des deutschen Fernsehens mit Ice In The Sun. Ihre erste LP Picturesque Matchstickable Messages Of The Status Quo erschien ebenfalls 1968. Bei der Jahresumfrage des „Record Mirror“ wurden „The Status Quo“ auf Platz 12 der vielversprechendsten Bands des Jahres gewählt. Ab März 1969 wurde der Name auf „Status Quo“ verkürzt. Verschiedene musikalische Aha-Erlebnisse (u. a. der „Roadhouse Blues“ von den Doors) sowie die großartigen Publikumsreaktionen, wenn die Band in Konzerten jammte, führten zu einer mehr Blues- und boogieorientierten Spielart. Die Carnaby-Street-Verkleidungen der psychedelischen Ära wurden eingemottet. Die Band trat in den Clubs und Hallen nur noch in normaler Straßenkleidung mit Jeans und T-Shirt auf. Grund für diese Entwicklung war allerdings auch, dass den beiden Hitsingles keine weiteren folgten. Für Konzertveranstalter der Hit-Tourneen wurden Status Quo damit zunehmend uninteressanter. In der Folge wurde auch die Zusammenarbeit mit Pat Barlow beendet. Ende 1970 verließ der Keyboarder Roy Lynes die Band, die fortan als Quartett einen reinen, gitarrenbetonten Bluesrock entwickelte, der einen sehr treibenden, Boogie-Woogie-Rhythmus zur Grundlage hatte. Mit dem 1971er Album Dog Of Two Head fand die Band schließlich die musikalische Formel, die sie in den Folgejahren nur noch behutsam veränderte und auch heute noch nach über 40 Jahren die Basis ihrer Lieder darstellt, ohne angestaubt zu wirken. Durchbruch und internationale Erfolge (1972–1981) Trotz der wieder stark ansteigenden Zahl der Fans blieben die Plattenverkäufe zunächst unbefriedigend. Die Band wurde vom Pye-Label zum Psychedelic Rock gezwungen, weil das Label in dieser Musik die einzige Chance sah, Geld zu machen. „Status Quo“ war jedoch eine Rock-Band und entschied sich daher selbst, das Label zu verlassen. Sie nahmen damit ein großes Risiko auf sich, wie Rick Parfitt immer wieder betonte und verdienten anfangs kaum etwas. Mit dem Wechsel zum progressiven Vertigo-Label kam aber doch bald der kommerzielle Erfolg. Mit Hits wie Caroline, Down Down, Roll Over Lay Down oder Wild Side Of Life etablierte sich die Band in der Mitte der 70er-Jahre, unterstützt durch unablässige Tourneen. Als Band ohne Skandale mit einfachem Sound wurden sie weltbekannt. Während in den Single-Hitparaden Down Down die einzige britische Nummer 1 der Bandgeschichte war, gelang diese Platzierung in den LP-Charts mehrfach. Ebenfalls sehr erfolgreich verliefen die Tourneen in England, Kontinentaleuropa, Japan und Australien. Trotz mehrerer Anläufe schaffte es „Status Quo“ nicht, auch in Nordamerika erfolgreich zu sein. Wiederholte Wechsel der US-Plattenfirma und zahlreiche Tourneen blieben weitgehend wirkungslos. Aus heutiger Sicht gelten die Jahre 1972 bis 1976 als die stärkste Phase der Band. Mit dem Album Piledriver gelang der Übergang vom Psychedelic-Rock zum Hard-Rock, der 1974 im Album Quo gipfelte. In den Folgejahren dominierte dann der Boogie-Rock, für den die Band bis heute bekannt ist. Der Musik-Stil wurde insgesamt kommerzieller. Nach dem Album On The Level von 1975 kam es zu personellen Veränderungen: 1976 stieß Keyboarder Andy Bown zu „Status Quo“. Bown war gemeinsam mit Peter Frampton in den 60er-Jahren bei „The Herd“ aktiv und ein gefragter Studiomusiker, u. a. für Pink Floyd, Tim Hardin und 1973 auch für das „Status Quo“-Album Hello!. Andy Bown unterstützte die Band auf dem 1976 erschienenen Album Blue For You zwar lediglich bei drei Stücken, ging aber anschließend mit der Band auf den europäischen Teil der Tour, die auf dem 1977 veröffentlichen Album Status Quo Live dokumentiert ist. Aufgezeichnet wurden für dieses Album drei Konzerte im Apollo-Theater in Glasgow. Die lediglich in Japan erschienene LP Tokyo Quo, eine in Tokio mitgeschnittene Aufnahme der gleichen Tournee, ist inzwischen ein rares Sammlerstück. Es war zugleich die letzte Tour der Band als Quartett. Ab dem folgenden Album Rockin' All Over The World war Bown an allen Aufnahmen beteiligt. Mit Whatever You Want aus dem 1979 erschienenen gleichnamigen Album schrieb er gemeinsam mit Rick Parfitt einen der größten Hits von Status Quo. Etwa zur selben Zeit entschieden sich Status Quo, erstmals seit 1970 wieder mit einem Produzenten zusammenzuarbeiten. Roger Glover produzierte 1976 die Single Wild Side Of Life, während in den folgenden Jahren Pip Williams mehrfach am Mischpult Platz nahm. Inoffizielles Bandmitglied von 1970 bis 1980 war Tourmanager Bob Young, der gemeinsam mit Francis Rossi und Rick Parfitt als Co-Autor sowie als Musiker an vielen Stücken beteiligt war. Er verließ die Band im Jahre 1980, kehrte jedoch mit dem Heavy Traffic Album im Jahr 2002 als Co-Komponist zurück. Statt Bob Young trat zunehmend Bernie Frost als Songwriting-Partner von Francis Rossi in Erscheinung. Frost wirkte insbesondere in den 80er Jahren auch bei den Plattenaufnahmen als Sänger im Hintergrund mit. Im Gegensatz zu Young stand er live jedoch nicht mit auf der Bühne. Umbrüche (1981–1985) Der langanhaltende Erfolg brachte auch Probleme. Aus steuerlichen Gründen verließen die Musiker Großbritannien und siedelten um auf unterschiedliche Steueroasen, u. a. die britischen Kanalinseln und die Isle of Man, wie im Stück Living On An Island beschrieben. Dies und zunehmende Drogenprobleme führten zu einer Entfremdung der Musiker. Ende 1981 verließ Gründungsmitglied John Coghlan die Band. Pete Kircher ersetzte ihn am Schlagzeug. John Coghlan konzentrierte sich fortan auf sein Band-Projekt „Diesel“. Heute trommelt er gelegentlich mit seiner neuen Band „John Coghlan's Quo“ oder für die „King Earl Boogie Band“. Gleichzeitig mit dem Einstieg von Pete Kircher wurde auch der langjährige Keyboarder Andy Bown als offizielles Bandmitglied vorgestellt. Einen großen Auftritt hatte die neuformierte Band im Mai 1982, als sie in Birmingham ein Konzert in Anwesenheit von Prince Charles gaben, das live von der BBC in Fernsehen und Radio übertragen wurde. Die Aufnahme des Auftritts wurden später als Live At The N.E.C. auch als Album veröffentlicht. 1984 verabschiedeten sich Status Quo mit der erfolgreichen Europatournee End of the Road von ihrem Publikum. Offiziell wurde als Grund bekanntgegeben, sich fortan um Soloprojekte kümmern zu wollen. Ein wichtiger Grund für den Rückzug waren jedoch Unstimmigkeiten zwischen Francis Rossi und Alan Lancaster, der sich vom musikalischen Konzept der Gruppe zunehmend distanzierte. Auch war Lancaster mittlerweile nach Australien umgesiedelt, was eine enge Zusammenarbeit praktisch ausschloss. Eine offizielle Trennung war damit aber nicht verbunden, da ausdrücklich weitere Plattenveröffentlichungen angekündigt wurden. 1985 spielte die Formation mit Lancaster und Kircher noch einmal zur Eröffnung des Live-Aid-Konzerts in London. Eine Fortsetzung der Arbeit wurde geplant, kam aber nicht zustande. Alan Lancaster und Rossi und Parfitt stritten sich um die Namensrechte der Gruppe, da Lancaster zusammen mit australischen Kollegen eine neue Formation unter altem Namen bilden wollte. Rossi und Parfitt wollten ebenfalls weiter als „Status Quo“ veröffentlichen und auftreten. Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs vergab die Rechte schließlich an Rossi und Parfitt, da diese in der Öffentlichkeit mehr mit dem Namen „Status Quo“ identifiziert wurden als Alan Lancaster. In der Version von Francis Rossi allerdings wurde Alan Lancaster für die Freigabe des Bandnamens abgefunden. Nach dem endgültigen Ausstieg von Lancaster wurde der „Geburtstag“ der Gruppe, der sich bisher auf die Gründung von „The Spectres“ im Jahr 1962 bezog, auf das Jahr 1965 umdatiert; dies bezieht sich auf das erste Kennenlernen von Francis Rossi und Rick Parfitt als "jugendliche Profi-Musiker" in Butlin's Holiday-Camp. Alan Lancaster schloss sich nun der australischen Band „The Party Boys“ an, während Pete Kircher sich aus dem Musikgeschäft zurückzog. „The Party Boys“ waren in Australien recht erfolgreich, allerdings wurde die Band in Europa kaum wahrgenommen. Im Jahr 2005 veröffentlichte die Schallplattenfirma Universal, denen das Label Vertigo inzwischen gehört, die LPs der Jahre 1971 bis 1981 in remasterter (klanglich überarbeiteter) Fassung, wobei rare Aufnahmen als Bonustitel mitveröffentlicht wurden. Zweite Karriere (1986–2000) 1986 präsentierte die Gruppe sich nach dem Weggang von Alan Lancaster und Pete Kircher in einer neuen, verjüngten Besetzung. Rossi, Parfitt und Bown erhielten Unterstützung von John Edwards am Bass und Jeff Rich am Schlagzeug. Edwards und Rich waren zuvor gemeinsam mit Rick Parfitt im Studio gewesen, um dessen (unveröffentlichtes) Soloalbum Recorded Delivery aufzunehmen. Das Album In The Army Now wurde ein großer Erfolg, die gleichnamige Single (eine Coverversion der Aufnahme von „Bolland & Bolland“) die erfolgreichste der Band. Zwei Lieder wurden von Dave Edmunds, die übrigen Aufnahmen von Pip Williams produziert. In den Folgejahren wurde es ruhiger um Status Quo, wenngleich mit Burning Bridges und The Anniversary Waltz weitere Top-10-Hits in England geschaffen wurden. Die Inspiration zu Burning Bridges, das an irische Jigs und Reels erinnert, holte sich die Band der Legende nach beim Blockflötenspielen von Andy Bowns Tochter. Status Quo veröffentlichen zum 30-jährigen Bandjubiläum 1996 mit Don't Stop ein vielbeachtetes und in England sehr erfolgreiches Album mit Coverversionen alter Rockhits, bei denen unter anderen The Beach Boys (Fun, Fun, Fun), Brian May und Maddy Prior von „Steeleye Span“ (All Around My Hat) mitwirkten. Das Konzept der im Quo-Stil aufgefrischten Rockklassiker wurde – mit mäßigem Erfolg – mit den Alben Famous In The Last Century und Riffs wiederholt. Kurz nach der Veröffentlichung von Don't Stop wurde die Zukunft von Status Quo erneut ernsthaft gefährdet, als Rick Parfitt nach einem Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, wo ihm mehrere Bypässe eingesetzt wurden. Er erholte sich glücklicherweise, so dass nach kurzer Unterbrechung wieder Konzerte gespielt wurden. In der Öffentlichkeit wurden Status Quo in den 1990er-Jahren zunehmend über zweifelhafte Aktionen des Managers David Walker wahrgenommen. Neben erfolgreichen Kurz-Tourneen, die zu Einträgen in das Guinness-Buch der Rekorde führten, bestimmten inszenierte Band-Jubiläen und eine gescheiterte Klage gegen die BBC, welche die Status Quo-Singles nicht mehr im Jugendprogramm spielten, die Medienarbeit. Musikalischer Höhepunkt der Jahre 1986 bis 2000 war aus Fansicht das Album Rock 'Til You Drop, das sich im Gegensatz zu vielen anderen Aufnahmen der Periode, sehr stark am musikalischen Stil der erfolgreichsten Jahre orientierte. Mit dem Live-Klassiker 4500 Times und dem Stück Can't Give You More (im Original aus den Jahren 1973 bzw. 1977) wurden auch zwei Songs der damaligen Zeit als Bonustracks für die CD neu aufgenommen. Das neue Jahrtausend (2000–2006) Im Jahr 2000 gab es einen weiteren Wechsel am Schlagzeug. Jeff Rich kündigte seinen Abschied an, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Er betreibt heute eine Schlagzeug-Schule. Neuer Schlagzeuger wurde Matt Letley. Vorübergehend zog sich auch Andy Bown aus der Öffentlichkeit zurück, um seiner schwer erkrankten Frau beistehen zu können. Er wurde bei Live-Auftritten durch Paul Hirsh vertreten. Nach dem Krebstod seiner Frau kehrte Bown Ende 2001 zu Status Quo zurück. Die Zusammenarbeit mit Manager Walker endete nach dessen tödlichem Herzinfarkt ebenfalls unter tragischen Umständen. Ohne dessen Einflussnahme kehrten Status Quo abermals zu ihren Wurzeln zurück. Das Album Heavy Traffic von 2002 orientierte sich wieder an den klassischen Stärken von Status Quo: „Heads Down No-nonsense Boogie“. Erstmals seit vielen Jahren war auch Bob Young wieder an einer Neuveröffentlichung beteiligt. Auf Riffs (2003) ist er zudem auf einem Stück auch an der Mundharmonika zu hören. Als Produzent fungierte Mike Paxman, der in der Band von Judie Tzuke bereits mit John 'Rhino' Edwards (und auch Jeff Rich) zusammen gespielt hatte. Bis heute tourt die Band regelmäßig und gibt jedes Jahr ungefähr 100 Konzerte – nicht nur in Europa. Diese Verpflichtungen verhinderten trotz massiver Forderungen der britischen Presse auch, dass Status Quo 2005 beim Live-Aid-Nachfolger Live 8 auftraten. Die Gruppe hielt ihre Zusage ein und trat am gleichen Tag – wie geplant – in Irland auf. Im September 2005 erschien das Studioalbum The Party Ain't Over Yet, das den 40. Jahrestag des ersten Treffens von Francis Rossi und Rick Parfitt zelebrierte. Das Album und die gleichnamige Single erreichten in England die Top 20. Insgesamt konnten Status Quo in Großbritannien mehr als 60 Top-40-Hits erzielen, davon 22 Top 10-Erfolge. Der weltweite Umsatz an Tonträgern wird offiziell mit mehr als 118 Millionen (Stand: Juni 2007) angegeben. Im Herbst 2005 schwor Rick Parfitt auf der The Party Ain't Over Yet-DVD allen Fans, dass nie mehr ein Cover-Album erscheinen werde. Im vierzigsten Jahre nach ihrem ersten Schallplattenvertrag trennten sich Status Quo 2005 auch von ihrer langjährigen Plattenfirma Universal, der sie seit 1972 treu waren. (Lediglich das 1999er-Album Under The Influence war nicht bei einem Label der Universal-Gruppe erschienen. Aus diesem Grund war dieses Album auch nicht in der umfassenden Reihe von Wiederveröffentlichungen enthalten, die Universal 2005 und 2006 auf den Markt brachte und die alle Alben von 1972 bis 2000 umfasste.) Damit sind derzeit weitestgehend alle Aufnahmen der Gruppe auf CD erhältlich, während die Soloaufnahmen der 1980er-Jahre zum Teil noch auf ihre CD-Erstveröffentlichung warten. Anfang Dezember 2005 wurde bei Rick Parfitt, einem Kettenraucher, eine Wucherung im Hals festgestellt, weshalb alle ausstehende Konzerte der laufenden Tournee abgesagt wurden. Kurz vor Weihnachten 2005 bekam Parfitt von seinen Ärzten den Befund, dass die Wucherungen gutartig waren und vollständig entfernt werden konnten. Der Verdacht auf Kehlkopfkrebs wurde somit nicht bestätigt. Im Jahr 2006 traten Status Quo daher weiter auf. Ein Höhepunkt war eine gemeinsame Tournee mit Deep Purple durch Australien („Double Trouble Tour“). Das Konzert im National Exhibition Centre in Birmingham am 21. Mai 2006 wurde für die Veröffentlichung auf DVD aufgezeichnet und erschien im Herbst 2006 unter dem Titel Just Doin' It. Der vierte Akkord (2007) Einer weltweiten Öffentlichkeit konnten sich Status Quo präsentieren, als sie am 1. Juli 2007 im Rahmen des Concert for Diana zu Ehren der 10 Jahre zuvor verstorbenen Prinzessin Diana Rockin' All Over the World im Londoner Wembley-Stadion spielten. In September 2007 erschien ein neues Studioalbum mit dem Titel In Search of the Fourth Chord (dt.: Auf der Suche nach dem vierten Akkord). Mit diesem Titel greift die Band in ironischer Weise das gängige Vorurteil auf, dass Status Quo lediglich drei Akkorde beherrschen. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Plattenlabel mit dem Namen "Fourth Chord Records" gegründet. In Kontinentaleuropa (ohne Frankreich) erscheint das Album hingegen bei Edel, während die Veröffentlichung in Frankreich (bereits Ende August) auf XIII Bis Records erfolgten. Für die Aufnahmen, die im April 2007 begannen, wurde erneut Produzent Pip Williams verpflichtet, der mit Rockin' All Over the World, Whatever You Want, In the Army Now und Don't Stop einige der größten Erfolge der Band betreute. Im Herbst 2007 wurde das Album mit einer weiteren Tournee auch live vorgestellt. Im Frühjahr 2009 sollen die Aufnahmen für ein Filmprojekt (Arbeitstitel: „Care Factor Zero“) beginnen. Der ursprünglich angestrebte Drehbeginn im Frühjahr 2008 konnte aufgrund von Tourneeverpflichtungen nicht gehalten werden. Die für das Frühjahr 2007 angekündigten Livealben mit BBC-Aufnahmen von 1973, 1988 bzw. 1990 wurden hingegen auf unbestimmte Zeit verschoben. |
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