T. Rex war eine populäre englische Band, die 1967 unter dem Namen Tyrannosaurus Rex von Marc Bolan (Vocals, Gitarre) und Steve 'Peregrin' Took (Perkussion, Backing Vocals) in London gegründet wurde. |
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1970-1973 Die großen Hits
Die im Oktober 1970 nun als T. Rex veröffentlichte Single Ride a White Swan wurde von Radiosendern zunächst nur wenig gespielt. Aber die Plattenläden verzeichneten eine beständig steigende Nachfrage, und so kletterte der mit einem markanten Gitarrenriff gespielte und mit Streichern untermalte Song langsam in die britische Single-Hitparade und erreichte nach 13 Wochen im Januar 1971 schließlich seine Höchstnotierung auf Platz 2. Das fünfte Album der Gruppe, das schlicht T. Rex betitelt ist, erschien im Dezember 1970 und erreichte Platz 7 der Album-Charts. In Deutschland heißt die LP Ride a White Swan, und enthält, anders als in Großbritannien, anstelle von The Time of Love Is Now die aktuelle Hit-Single, die auch hierzulande in die Hitparaden kam. In vielerlei Hinsicht dem Vorgänger A Beard of Stars ähnlicher als künftigen Veröffentlichungen, ist das Album stilistisch gesehen eher die fünfte und letzte Tyrannosaurus-Rex-LP, denn die erste, wegen der Namenskürzung vermeintliche T.-Rex-Platte. So sind z.B. Neuaufnahmen von One Inch Rock und der frühen Marc-Bolan-Single The Wizard enthalten. Neben der Hymne The Children of Rarn aus einem geplanten Konzeptalbum, das nie zur Vollendung kam, wird dies auch im Liedtext zu Suneye deutlich: „Tree wizard puretongue, the digger of holes, the swan king, the Elf lord, the eater of souls, Lithon the black, the rider of stars, Tyrannosaurus Rex, the eater of cars“. Um die neuen Songs live vorstellen zu können, wurde Ende 1970 der Bassist Steve Currie (geb. am 19. May 1947 in Grimsby, North East Lincolnshire, England) engagiert. Für die Aufnahmen der nächsten Single Anfang 1971, komplettierte Bolan die Band zum Quartett mit dem Schlagzeuger William Fifield (geb. am 8. Mai 1944 in Barking, Essex), der sich auf Bolans Vorschlag hin, und in Anlehnung an den Namen seiner ehemaligen Band, fortan Bill Legend nannte. Im Februar 1971 veröffentlicht, belegte Hot Love sechs Wochen lang die Spitzenposition der britischen Single-Hitparade [5] und stand in Deutschland sieben Wochen lang auf Platz 3 [7]. Für einen Auftritt in Top of the Pops im März 1971 klebte Chelita Secunda, Frau von Tony Secunda (Manager der Gruppe The Move) und kurzfristige Betreuerin von T. Rex, Bolan einige glitzernde Sternchen unter die Augen. Dieser Auftritt steht nach weit verbreiteter Ansicht für die Geburtsstunde des Glam-Rock, der in Form einer Jugendbewegung, sowie künstlerisch und kommerziell in den nächsten Jahren die populäre Rock- und Popmusik in Europa dominierte. Ähnlich der „Beatlemania“ in den 60er Jahren, sprach man in Großbritannien aufgrund des großen Medienrummels, den Bolan und seine Band auslöste, von „T.Rextasy“. Spätestens ab diesem Zeitpunkt drehte sich dort die gesamte Medienaufmerksamkeit allein um Bolan, während in Deutschland von „Marc & Mickey“ berichtet wurde. Bolans Image wurde in seinem Heimatland vergleichbar mit den damaligen Teenager-Stars David Cassidy und Michael Jackson verkaufsträchtig vermarktet. Auch die Folge-Single Get It On erreichte Platz 1, und wurde etwas später in den USA, in Bang a Gong (Get It On) umbenannt, um Verwechslungen mit einem anderen gleichnamigen Song der Gruppe Chase zu vermeiden, zum Top-Ten-Hit. Das erste in der Besetzung einer klassischen Rockband mit Elektrogitarre, Bass und Schlagzeug eingespielte und im September 1971 veröffentlichte Album ist Electric Warrior. Neben Mickey Finns Conga-Spiel, das vor allem bei Jeepster und Mambo Sun prominent zu hören ist, und Tony Viscontis Streicher-Arrangements, wie z. B. bei Cosmic Dancer, wurden einige Songs zudem mit Saxophon (Rip Off), Piano (Get It On) oder Flügelhorn (Girl) angereichert. Den Hintergrundgesang steuerten Howard Kaylan und Mark Volman bei, wie auf Planet Queen oder Monolith. Das Album gilt bis heute als der Klassiker der Gruppe und war auch ihr größter kommerzieller Erfolg. Im November 1971 brachte Fly Records gegen Bolans Willen die Single Jeepster auf den Markt. Bolan wechselte zur britischen EMI, die ihm das eigene Label „T. Rex Wax Co.“ zur Verfügung stellte, und er die weitgehende Kontrolle über künftige Veröffentlichungen erhielt. Fly sicherte sich jedoch die Vertriebsrechte des gesamten bisherigen Katalogs und veröffentlichte in Folge zahlreiche Kompilationen sowie Neuauflagen früherer Alben und Singles, darunter die Nummer 1 Alben Born to Boogie und die beiden ersten Tyrannosaurus-Rex-LPs im Doppelpack sowie die EP (in Deutschland Single) Debora / One Inch Rock, die im April 1972 bis auf Platz 7 in Großbritannien kam. Die beiden nächsten Top-Singles Telegram Sam und Metal Guru - letztere auch in Deutschland Platz 1 - sind auch auf dem im Juli 1972 erschienenen Album The Slider enthalten. Obwohl die LP viele Balladen oder langsame Rock-Titel enthält, wie den Titel-Song oder Spaceball Ricochet, wirkt sie durch das produktionstechnisch in den Vordergrund gerückte Schlagzeug insgesamt härter als das vorige Album und wie aus einem Guss. In den USA war The Slider das erfolgreichste Album der Gruppe, aber den erhofften Durchbruch brachten auch zwei mäßig erfolgreiche Nordamerika-Tourneen während des Jahres 1972 dort nicht. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs, als T. Rex bisweilen schon als die Nachfolger der Beatles angesehen wurden, drehte Ringo Starr den Film Born to Boogie über die Gruppe, der unter anderem aus Mitschnitten eines Konzerts vom 18. März 1972 im Empire Pool in Wembley sowie einiger Jam-Sessions besteht, an denen neben Starr und T. Rex auch Elton John am Piano mitwirkt. Er hatte die Gruppe zuvor schon einmal bei einem Auftritt zu Get It On in der Weihnachtssendung von Top of the Pops im Dezember 1971 am Piano begleitet. Ein Song aus diesen Sessions, Children of the Revolution, wurde neu aufgenommen und im September 1972 als Single veröffentlicht. Sie erreichte, wie auch die nächste Single Solid Gold - Easy Action, Platz 2 in der britischen Hitparade. Im Frühjahr 1973 erschien 20th Century Boy, das heute wohl der bekannteste T.-Rex-Song ist, weil er 1991 in einer Jeans-Werbung verwendet wurde und in Europa noch einmal in die Hitparaden kam. Außerdem waren Placebo mit einer Coverversion des Lieds 1998 im Film Velvet Goldmine dabei. Tanx, ebenfalls im März 1973 veröffentlicht, ist das letzte in der Besetzung Bolan, Finn, Currie, Legend aufgenommene Album. Noch einmal kreierten die Gruppe und Produzent Visconti eine Platte mit dem typischen, kompakten und metallischen T.-Rex-Sound. Nachlassender Erfolg und Neubeginn Ab Mitte 1973 ließ der große Erfolg allmählich nach. Der letzte Top 10 Single-Hit für T. Rex war The Groover im Sommer 1973. Für eine US-Tour stellte Bolan mit Jack Green einen Rhythmusgitarristen ein, um live einen volleren Gruppensound bieten zu können, und engagierte zudem noch zwei Background-Sängerinnen, Sister Pat Hall und Gloria Jones, die erstmals auf der Ende 1973 erschienenen Single Truck-On (Tyke) zu hören sind. Nach einer erfolgreichen Fernost-Tournee Ende 1973 verließ Bill Legend angeblich aus familiären Gründen die Gruppe und wurde durch Davey Lutton ersetzt. Der Erfolg der letzten Jahre verkehrte sich von nun an in eine tragische, von Drogenexzessen, Alkohol, Dekadenz und Selbstzweifeln durchwobenen Geschichte eines fallenden Rockstars. Das in letzter Zeit bis zur Peinlichkeit übertriebene Bühnengehabe Bolans, durch das er seine Bandkollegen zu Hintergrundstatisten degradierte, führte zunehmend zu schlechten Kritiken, und die Fans verloren das Interesse an der Musik des Künstlers. Als er sich auch bei der Produktion für das nächste Album in den Vordergrund drängen und auf Tony Viscontis Vorschläge nicht länger eingehen wollte, verließ dieser schließlich das Team. Die Anfang 1974 erschienene LP mit dem Sub-Titel A Creamed Cage in August (etwa „Ein Käfig mit Sahne im August“) wurde nur noch zum Teil von Visconti produziert. Ursprünglich wollte Bolan das Album unter dem Kunstnamen Zinc Alloy & the Hidden Riders of Tomorrow veröffentlichen, was auch ein Hinweis darauf ist, dass Bolan das Projekt T. Rex nicht weiter verfolgen wollte, und er statt dessen eine Solokarriere anstrebte. Aber seine Plattenfirma riet ihm davon ab, und so erschien das Album schließlich als Marc Bolan & T. Rex mit dem Titel Zinc Alloy & the Hidden Riders of Tomorrow - A Creamed Cage in August. Ob der gewählte Name Ausdruck einer Eifersucht auf David Bowies Meisterwerk Ziggy Stardust & the Spiders from Mars (1972) war, bleibt offen. Ende 1974 wurde Mickey Finn von Bolan aufgrund seiner Unzuverlässigkeit, welche aus einem starken Drogenkonsum resultierte, gefeuert. Finn war danach kurze Zeit als Mitglied von Humble Pie im Gespräch, doch auch diesem Engagement stand seine Sucht im Weg, so dass er sich für die kommenden Jahre ganz aus der Musikszene zurückzog. Die folgende LP Bolan's Zip Gun Anfang 1975, auf der Finn noch als Perkussionist genannt wird, jedoch nur noch bei dem 1973 aufgenommenen Song Till Dawn tatsächlich mitspielte, war zunächst als Marc Bolans Soloplatte geplant, erschien aber letztlich doch unter dem Bandnamen T. Rex. Für die Aufnahmen hatte Bolan die Gruppe um den Keyboarder Dino Dines erweitert. Dafür verzichtete er bereits nach einem Album wieder auf Jack Green und Sister Pat Hall. Gloria Jones sorgte für den Backgroundgesang und spielte Piano. Das Album, entstanden auf dem kreativen Tiefpunkt in Bolans Karriere, wurde von Musikkritikern, noch niederschmetternder als das Vorgängeralbum, das immerhin noch den Top-20-Hit Teenage Dream enthält, buchstäblich zerrissen. Erst Jahre später erntete die LP Lob von Kritikern, auch wenn man Bolans Unerfahrenheit als Produzent deutlich heraushören kann. In den USA wurden die beiden Alben Zinc Alloy und Bolan's Zip Gun gar nicht erst veröffentlicht. Stattdessen erschien dort eine Kompilation aus beiden Alben mit dem Titel Light of Love auf Cassablanca Records, welches später mit der Gruppe Kiss große Erfolge feierte. Für europäische Fans war die US-Veröffentlichung aus dem Jahr 1974 zunächst interessant, da sie Stücke enthielt, die in Europa erst ein halbes Jahr später auf Zip Gun veröffentlicht wurden. Dafür floppte die LP auch in England und schaffte es nicht einmal in die Top 50. Bolan lebte aus steuerrechtlichen Gründen im Ausland, bis er Ende 1975 nach England zurückkehrte und die Band reformierte. Als einziges ehemaliges Mitglied war Steve Currie weiter mit an Bord. Auf der im Januar 1976 veröffentlichten LP Futuristic Dragon (Platz 50 in England), die bereits im April 1975 fertig produziert worden war und aus verkaufstechnischen Gründen erst im Januar 1976 auf den Markt kam, waren außerdem Davey Lutton, Dino Dines, Gloria Jones und Tyrone Scott sowie der zusätzliche Schlagzeuger Paul Fenton (der heute die Tribute-Band „T-Rex - A Celebration of Marc and Mickey“ anführt) beteiligt. Bolan hatte auch hier die Produktion übernommen. Das Cover und der Albumtitel kann als Rückbesinnung auf die Tyrannosaurus-Rex-Zeit gesehen werden, der Gruppensound und die Instrumentierung der einzelnen Titel sind aber weit davon entfernt. Man hört dem Album seine amerikanischen Wurzeln an, denn sowohl das Gros der Aufnahmen als auch die Abmischung erfolgten in Hollywood. New York City, im Sommer 1975 schon als Single veröffentlicht, erreichte Platz 15 in der britischen Hitparade, während die Nachfolgesingle Dreamy Lady (als „T. Rex Disco Party“) in England auf Platz 30 landete. In Deutschland tauschte man interessanterweise die Titel. Hier galt Do You Wanna Dance, eine der wenigen Coverversionen in Bolans Repertoire, als A-Seite, während Dreamy Lady nur die Rückseite zierte. Die Single floppte in Deutschland jedoch. Während der Aufnahmen von Mai 1976 bis Januar 1977 zum letzten offiziellen Album Dandy in the Underworld (UK Platz 26), welches im März 1977 erschien und die Hitsingle I Love to Boogie (Deutschland Platz 50, England Platz 13) enthält, wurde das letzte verbliebene Urmitglied der Band, Bassist Steve Currie, entlassen. Während Bolans Problemphase 1975 hatte er die Band zusammengehalten und die Proben durchgeführt. Dafür sagte ihm Bolan die Mithilfe an einem Soloalbum zu. Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen. Sein Part wurde von Herbie Flowers übernommen, und Tony Newman ersetzte bei einigen Songs Schlagzeuger Davey Lutton. Flowers und Newman hatten früher als Sessionmusiker für David Bowie gearbeitet. Auf dem autobiografischen Titelsong steuert Musikerkollege Steve Harley den Hintergrundgesang bei. Das Ende von T. Rex Marc Bolan kam bei einem Autounfall am 16. September 1977 nur wenige Tage vor seinem 30. Geburtstag ums Leben. Von Beginn an war er Initiator, Ideengeber, Songschreiber, Sänger und unbestrittener Frontmann der Gruppe. Somit war sein Tod gleichbedeutend mit dem Ende des Projekts und der Musikgruppe T. Rex. Der Mitbegründer von Tyrannosaurus Rex, Steve 'Peregrin' Took starb am 27. Oktober 1980 im Alter von 31 Jahren, als er sich an einer Cocktailkirsche verschluckte. Steve Currie verunglückte am 28. April 1981 bei einem Autounfall in Portugal. Mickey Finn verstarb am 11. Januar 2003 im Mayday Hospital in Croydon im Alter von 55 Jahren an den Folgen jahrelangen Drogenmissbrauchs. Peter 'Dino' Dines verstarb am 28. Januar 2004 an einem Herzinfarkt.
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